Das NLA-Team des BC Adliswil unterliegt am ersten Wochenende der Saison Lausanne und Uzwil äusserst knapp mit 3:5, zeigte aber dass es mit den besten Teams der Schweiz durchaus mithalten kann.
Unglücklicher Start
Mit den beiden neu formierten Paarungen Scheiwiller/van der Aar und Schmid/Tirtosentono starteten die Sihltaler in die Partie. Das Heimteam konnte vor einem fantastischen Publikum die beiden Spiele lange offen gestalten und fighteten um jeden Punkt. Am Ende mussten aber die beiden neuen Formationen nach vier, respektive fünf Sätzen den eingespielteren Waadtländern zum Sieg gratulieren. Noch schlimmer sah der Score nach den nächsten Spielen aus, denn sowohl Schwarz/Heino als auch Franca Schmid in ihrem Einzel, konnten das hohe NLA-Tempo ihrer Gegner noch nicht mitgehen und mussten sich trotz aufopferungsvollem Kampf und guten Ballwechseln in klaren drei Sätzen geschlagen geben. In der Halle breitete sich langsam das Gefühl aus, dass man dem höheren Niveau doch nicht gewachsen ist und es eine Klatsche setzen würde. Doch da war noch Geburtstagskind und Neo-Adliswiler Julien Scheiwiller, der in aller Ruhe und äusserst abgeklärt seinen Gegner Pierrehumbert dominierte und den umjubelten ersten Sieg holte. Etwas schwerer war die Aufgabe für den zweiten Schweizer Nationalspieler, der neu im Adliswiler Team steht. Joel König bekam es mit dem Iren Nhat Nguyen zu tun, seines Zeichens aktuell an Position 31 der Welt (oder 7 in Europa) geführt. König spielte gut mit, zeigte tolle Punkte und einen guten Spirit, doch er konnte keinen weiteren Sieg auf Adliswiler Seite hinzufügen. Derweil kämpfte auf dem Nebenfeld der Finne Eetu Heino mehr mit sich selbst als mit dem Gegner und musste ein zwei-null Satzrückstand aufholen, um nach einem langen Spiel den zweiten Sieg zu holen. Dass das neue Team bereits sehr gut harmoniert, zeigte es beim abschliessenden Mixeddoppel. Geschlossen sass das Team hinter dem Feld und feuerte König/Tirtosentono an. Diese belohnten die langsam heiser werdenden Spieler nach über einer Stunde Spielzeit und atemberaubenden Ballwechseln mit dem Sieg zum 3:5 Endresultat.
Beim Meister fehlen nur zwei Pünktchen
Als Aussenseiter startete der BC Adliswil am Sonntag beim amtierenden Meister in Uzwil. Doch die Sihltaler nahmen die gute Stimmung vom Samstag mit und starteten mit lautstarker Unterstützung ihrer Spieler und einem Paukenschlag. Denn das Doppel Scheiwiller/van der Aar zeigte eine brillante Leistung und bezwang die auf dem Papier stärker eingestuften Müller/Utrosa in klaren drei Sätzen. Somit stand es 1:0 für die Gäste. Viel ausgeglichener war das Damendoppel, welches diesmal Hutter/Tirtosentono für Adliswil bestritten. Erst in der Verlängerung des vierten Satzes ging dieses Spiel an die Ostschweizer. Ein richtiger Thriller war dann das erste Spiel des erst 20 Jahre alten Holländers Andy Buijk. Mit dem Ur-Adliswiler Timon Schwarz harmonierte er hervorragend und brachte die Paarung Müller/Dellenbach an den Rand einer Niederlage. Erst in der Verlängerung des fünften Satzes wurde dieses Spiel zu Gunsten der Ostschweizer entschieden. Nicht ganz so ausgeglichen konnten die beiden jungen Adliswiler ihre Spiele gestalten. Franca Schmid bei ihrem dritten NLA-Einsatz und der 16 Jahre alte Keishin Rimmer bei seinem Debut zeigten teilweise hervorragende Ballwechsel und erspielten sich gute Punkte. Jedoch konnten sie den hohen Speed, den die Gegner anschlugen noch nicht auf Dauer mitgehen. Auch das Mixed König/Tirtosentono, das am Samstag noch so gut funktionierte, fand gegen die starken Gegner nie ins Spiel. Erneut musste darum das Aufsteiger-Team einem klaren Rückstand nachrennen, doch dann besinnte sich das Team auf seine Stärken und begann wieder lautstark seine Spieler zu unterstützen. Nachdem König den ersten Satz gegen Kim Bruun gewann, musste der bereits angeschlagen ins Spiel gestartete Däne aufgeben. Somit war der Punkt für die Gäste im Trockenen. Aber das Highlight der Begegnung war noch in vollem Gange. Die Begegnung zwischen Scheiwiller (der von Uzwil ins Sihltal wechselte) und Schweizermeister Nicolas A. Müller (welcher vor einigen Jahren den entgegengesetzten Weg ging) bot alles was das Badmintonherz begehrt. Harte Smashes, unglaublich schnelle Rallies im Wechsel mit gefühlvollem Netzspiel. ADLISWIL -ADLISWIL- ADLISWIL hallte es durch die Uzwiler Halle. Das Team sass dicht am Feld von Scheiwiller und feuerte diesen an. Bereits im vierten Satz hatte Scheiwiller die Möglichkeit zum Sieg, doch Müller gab nicht auf und das Spiel ging in den Entscheidungssatz, welchen Scheiwiller, der erst gerade aus einer Verletzungspause sein Comeback gab mit 11-8 für sich entscheiden konnte. Welch Thriller. Am Ende fehlten dem Aufsteiger nur gerade die zwei Pünktchen vom zweiten Herrendoppel zum Unentschieden.
Trotz Niederlagen stolz
Trotz der beiden Niederlagen durften die jungen Adliswiler Spieler am Schluss zufrieden sein. Man hat sich als Mannschaft schnell gefunden und gezeigt, dass man selbst den Meister ärgern kann und sich nicht zu verstecken braucht. So schauen sie schon jetzt auf den nächsten Spieltag gegen den Finalisten Tafers-Fribourg (8. Oktober, 17.00 Uhr Tüfi Adliswil) und auswärts gegen Argovia.